Am Freitag, dem 29. November 2024, hat die zweite Runde des Vorlesewettbewerbs des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels stattgefunden. Unsere Klassensieger Ole Amendt (6a), Lennart Sasse (6b), Simon Hoffmann (6c), Paul Eming (6d), Mattis Render (6e) lasen der Jury bestehend aus allen Deutschlehrerinnen der Jahrgangstufe 6 und unserem Schulleiter Herrn Krahl zuerst aus einem ihnen unbekannten Text vor, bevor sie ihre vorbereiteten Texte dem großen Publikum präsentierten. Während sich die Jury zur Beratung zurückzog, führte unsere Theater-AG unter der Leitung von Sabine Schockenhoff einige Szenen aus ihrem neuen Stück Hilfe, die Hermanns kommen auf. Am Ende gewann Mattis Render vor Lennart Sasse und Ole Amendt. Alle drei wurden mit einem Buchgutschein belohnt, den der Förderverein des Jospeh-König-Gymnasiums gestiftet hat. Herzlichen Glückwunsch an alle Klassensieger!
Im Interview mit Eva Trumpetter (TRU) beantwortet unser Schulsieger Mattis Render Fragen rund um das Thema Lesen und den Vorlesewettbewerb:
TRU: Hallo! Herzlichen Glückwunsch, Mattis. Wie fühlst du dich als Schulsieger?
Mattis: Gut. Es war in den ersten paar Momenten gar nicht zu fassen…
TRU: Was bedeutet dir denn das Lesen persönlich?
Mattis: Ich lese viel und ich mache das, weil man dann in eine andere Welt kommt. Und wenn man mal irgendwie Stress hat, kommt man in eine andere Welt und hat keinen Stress mehr.
TRU: Hast du ein Lieblingsbuch oder eine Lieblingsautorin/ einen Lieblingsautor?
Mattis: Nein, ich lese eigentlich sehr viele Bücher sehr gerne.
TRU: Was war das erste Buch, an das du dich erinnerst, das du richtig gern gelesen hast?
Mattis: Das war ein Erstleserbuch mit einem Geist, der in der Schule immer Unsinn gemacht hat.
TRU: Wie hast du dich auf den Vorlesewettbewerb vorbereitet?
Mattis: Ich habe die Stelle mehrmals gelesen, auch vor meinen Eltern.
TRU: Und wie hast du das Buch und die Textstelle ausgesucht?
Mattis: Ich habe einfach nachgedacht, welches Buch ich gut fand, und geguckt, welche Stelle passt, welche Stelle man gut vorlesen kann. Und dann habe ich diese gewählt, weil sie gut zu Weihnachten passte.
TRU: Hat dich außer deinen Eltern noch jemand bei der Vorbereitung unterstützt?
Mattis: Ja, mein Bruder und meiner Klasse habe ich auch einmal vorgelesen und die hat dann etwas dazu gesagt.
TRU: Hattest du Lampenfieber vor deinem Auftritt in der Aula?
Mattis: Ja…
TRU: Wie bist du damit umgegangen?
Mattis: Ich hatte einen Quetschball mit in der Schule und den habe ich davor gedrückt. Als ich dann da war, habe ich einfach nur auf mein Buch geguckt und nicht auf die Leute, die da saßen.
TRU: Was hat dir am meisten Spaß gemacht am Wettbewerb?
Mattis: Lesen.
TRU: Gab es eine Stelle im Text, die dir besonders schwergefallen ist?
Mattis: Ja, als der Biber gesprochen hat, aber dazwischen nochmal der Erzähler, weil der Wechsel von der Biberstimme zur normalen Erzählerstimme schwer war. Die Biberstimme sollte nicht quietschig, aber hoch klingen sollte.
TRU: Wie hast du die Stimmung während des Wettbewerbs empfunden?
Mattis: Also, ich fand zwischen den fünf Lesern, die in ihren Klassen gewonnen haben, war die Stimmung ausgelassen und wir haben uns darüber unterhalten, wie das war, als wir in der Klasse gelesen haben.
TRU: Was denkst du hat deine Lesung besonders gemacht, so dass du gewonnen hast?
Mattis: Die Stimmen. Ich glaube, ich habe einfach gut Stimmen gelesen.
TRU: Möchtest du später auch etwas mit Büchern machen?
Mattis: Ja…vielleicht Bibliothekar oder in der Buchhandlung oder als Lektor, der Bücher liest, bevor sie herauskommen.
TRU: Was würdest du denn den neuen Fünftklässlern raten, wenn sie im nächsten Jahr mitmachen?
Mattis: Einfach Spaß dran haben!
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Laurenz, Isabell und Nick gehen mit Mattis in eine Klasse und haben ihn im Publikum unterstützt. Auch sie waren beim Interview dabei und haben Fragen zum Vorlesewettbewerb beantwortet:
TRU: Wie hat euch denn der Vorlesewettbewerb gefallen?
Laurenz: Es war sehr spannend, weil viele gut gelesen haben und sich Mühe gegeben haben. Und es war auch aufregend und schön, wie andere gelesen haben. Da sieht man dann auch mal, wie die anderen lesen können.
Nick: Ich fand das auch cool. Man bekommt dann einen Eindruck, wie die Leute aus der Klasse lesen. Und es war auch cool, mal zu sehen, was andere so für Interessen haben, weil ja alle mit Bedacht ihr Buch ausgewählt haben.
TRU: Welcher Text hat euch am besten gefallen? Und warum?
Isabell: Ich fand tatsächlich Mattis Geschichte am besten, weil er die Stimmen imitiert hat, dass da verschiedene Dialoge drin waren von verschiedenen Personen. Das fand ich sehr interessant.
Laurenz: Ich fand es gab viele coole Geschichten und ich mochte auch Die Schule der magischen Tiere, weil da die eine Stimme eher rauer gesprochen wurde. Es gab so viele unterschiedliche Stimmen und das hat mich sehr inspiriert.
TRU: Hat euch der Vorlesewettbewerb insgesamt dazu inspiriert, eines der Bücher, die vorgesellt wurden, zu lesen?
Laurenz: Ja, Mattis Buch fand ich ganz interessant und da wollte ich auch noch einmal reingucken. Und auch Animox – das Buch mit dem Wolf. Das fand ich auch sehr spannend.
Nick: Also ich wurde nicht besonders inspiriert, aber ich kenne die Narnia-Bücher, weil mein Bruder die schon einmal gelesen hat. Und vielleicht werde ich die auch einmal lesen, aber ich werde erst einmal Herr der Ringe lesen.
TRU: Denkt ihr, dass Vorlesen generell wichtig ist?
Isabell: Ja, definitiv. Ich finde, man sollte das schon können. Es kommt ja auch drauf an, was man hinterher als Beruf machen möchte…dass man es sich zumindest ein bisschen aneignet, dass man nicht zu stockend liest. Das finde ich schon sehr wichtig.
Laurenz: Ich finde es auch wichtig, weil man überall lesen können muss – auch im Beruf. Sonst hat man da Probleme.
TRU: Gibt es noch weitere Bücher, die ihr anderen Kindern empfehlen wollen würdet?
Laurenz: Ich würde das Buch New Dragon City empfehlen, das ist sehr actionreich und mit viel wörtlicher Rede. Das ist ein schönes Buch.
Nick: Ich würde Der kleine Hobbit empfehlen, weil mir das Spaß gemacht hat beim Lesen. Das ist Fantasyund man lernt halt auch kennen, was man sich in seiner Fantasie alles ausdenken kann. Da sind coole Charaktere und es macht voll Spaß zu lesen.
Isabell: Ich würde auf jeden Fall alle Bände von Die Schule der magischen Tiere empfehlen. Die sind sehr spannend. Und die Bücher haben viel mit Tieren zu tun. Und ich kann auch Fantasy-Bücher empfehlen, da habe ich aber keines, das mir am besten gefällt.
TRU: Habt ihr noch einen Tipp für das nächste Jahr?
Laurenz: Ja, viele mögen es, wenn man in Geschichten reinversetzt wird, und dann ist es gut, wenn man die Stimmen möglichst unterschiedlich macht, zum Beispiel eine, wenn es ein älterer Mann ist, etwas rauer und ein junges Kind mit einer höheren Stimme. Und wenn eine Stelle spannender ist, dann liest man da auch aufgeregter. Auf der anderen Seite sollten ruhigere Textstellen ganz normal gelesen werden.
Nick: Also ich würde noch mitgeben, dass man auch Emotion gut rüberkommen lässt. Wenn einer zum Beispiel traurig ist und man freudig spricht, dann ist es ein bisschen komisch. Das passt dann nicht zusammen. Und ich würde auch vorschlagen, dass man seinen Eltern zum Beispiel etwas vorliest, damit man das auch trainiert.
Isabell: Ich würde sagen, man sollte eine sehr interessante Textstelle auswählen, wo auch verschiedene Emotionen und Stimmen drin vorkommen, damit man das imitieren kann und es so ein bisschen interessanter macht.
TRU: Danke für das Interview!