Die Schüler der weiterführenden Schulen stehen für Vielfalt, Demokratie und Toleranz. Das haben sie am Dienstag im Kardinal-von Galen-Park deutlich gezeigt.
Halterner Zeitung, 31.01.2024, von Vivien Nogaj
Hunderte Schülerinnen und Schüler, viele bunte Plakate und eine Mission: Die Demokratie in Deutschland verteidigen. Nachdem am Samstag bereits Tausende Menschen in Halterns Innenstadt gegen Rechtsextremismus auf die Straße gegangen sind, haben nun die Schüler der weiterführenden Schulen im Kardinal-von Galen-Park ein Zeichen für Vielfalt und Toleranz gesetzt.
Gemeinsam mit den Schülervertretungen des Joseph-König-Gymnasiums und der Joseph-Hennewig-Schule hat Phil Büter, stellvertretender Schülersprecher der Alexander-Lebenstein-Realschule, die Kundgebung ins Leben gerufen: „Uns war es wichtig, auch als Schülerschaft separat ein Zeichen zu setzen“, sagte er. „Gerade wir jungen Menschen werden von Rechtsextremisten für ihre Propaganda genutzt, deshalb müssen wir uns klar positionieren.“
Courage statt Hass an Schulen
Umso bedeutender sei es für die Schüler, selbst aktiv zu werden und zu zeigen, dass bei ihnen an der Schule Courage statt Hass gilt, Vielfalt statt Ausgrenzung – und dass die Demokratie ein schützenswertes Gut ist, das um jeden Preis erhalten bleiben muss. „Die Pläne der Rechtsextremisten, bestimmte Menschen abzuschieben, betreffen auch unsere Familien, Freunde, Bekannte“, so Philipp Büter. „Also müssen auch wir laut werden.“
Die aktuelle politische Lage sei in den vergangenen Tagen daher auch immer wieder Teil des Unterrichts gewesen, gemeinsam mit den Lehrern haben die Schüler besprochen, weshalb die Menschen wieder vermehrt auf die Straße gehen. Anschließend ist das Programm für die Kundgebung mit Redebeiträgen und Musikstücken geplant worden.
„Gelebter Politikunterricht“
Neben vielen Lehrern zeigte sich auch Schulleiter Ulrich Wessel begeistert vom Einsatz seiner Schüler und betonte, dass die Kundgebung sich nicht in erster Linie gegen etwas richten soll, sondern für etwas: wichtige Werte wie Vielfalt und Toleranz. Auch Bürgermeister Andreas Stegemann bedankte sich bei Schülern und Lehrern für den Einsatz und sagte, dass genau diese Kundgebung „gelebter Politikunterricht“ sei.
Schulleiter Franz Cremer zeigte sich ebenfalls zufrieden und dankbar für eine Generation, die für ihre Werte einsteht, in Zeiten, in denen das besonders wichtig ist: „Ich bin froh, dass die Schüler selbst das Anliegen haben, jetzt Haltung zu zeigen“, sagte er. „Wir hören Stimmen in der Gesellschaft, die an dunkle Zeiten erinnern. Da macht die junge Generation Hoffnung.“
Wie wichtig dieses Engagement ist, das bekamen an diesem Tag auch schon die jüngsten Schüler mit. So hieß es von Zacharias Lyttek und Semi Houlek aus der fünften Klasse am Joseph-König-Gymnasium: „Wir fanden die Veranstaltung super. Andere Menschen, die flüchten müssen, sollen hier ein gutes Leben haben.“