Der Literaturkurs brachte am Mittwoch zum ersten Mal sein Stück „Oase des Scheiterns“ auf die Bühne. Dabei wurde es turbulent in der Aula des Schulzentrums.
Halterner Zeitung, 29.03.2019, von Matthis Mühlenbrock
„Wenn die uns wirklich alle umbringen wollen, dann gibt es nur noch einen Ausweg. Beten.“ – „Ach komm schon, das ist voll Achtziger.“ Mit dem Theaterstück „Oase des Scheiterns – Chaos, Krieg und Kultur“ führte der Literaturkurs des Joseph-König-Gymnasiums die Besucher am Mittwochabend in das fiktive islamische Land „Kisbekistan“. In diesem versucht das bunt gemischte „Goethe-Institut“ unter der Leitung von Frau Dr. Eckert mehr oder weniger erfolgreich, den Einwohnern des kriegerischen Landes die deutsche Sprache und Kultur näher zu bringen. Dieses Verhalten wird aber durch Terroristen, Sprachbarrieren und vor allem durch die Eigenheiten der Mitarbeiter des Instituts erschwert. Dabei wurde auch nicht vor brisanten politischen Themen wie Religion, Gesellschaft und Demokratie zurückgeschreckt und ganz gezielt sowohl der Islam als auch das Christentum ebenso wie der Ost-West-Konflikt auf die Schippe genommen. „Hier geht es darum, dass die deutsche Kultur ein bisschen aufs Korn genommen wird. Dieses Institut gibt es ja wirklich“, sagte Malcolm Thrun, der den exzentrischen ruhrpöttischen Künstler „Titus“ verkörpert. Genau das kam bei dem zahlreich erschienen Publikum auch sichtlich gut an: Lorenz Bünnemann, dessen Rolle der kisbekische Gehilfe Hashim ist, sah es als größte Herausforderung, „in einer ernsten Szene die Fassung zu behalten, da die Witze auch nach dem zehnten Mal noch gut sind.“
Schwarzer Humor
Das besonders durch einen schwarzen Humor auffallende Stück wurde von den Schülern aus Eigeninitiative und unter der Leitung von Johannes Spital von der Fernsehserie „Das Institut – Die Oase des Scheiterns“ der ARD in eine Theaterfassung umgewandelt und soll den Zuschauer vor allem mit seinen aktuellen Themen ansprechen. „Uns gefiel das Prinzip dieser Serie gut, die das alles ja auch sehr extrem darstellt. Also haben wir uns hingesetzt, Stück für Stück die Folgen nach den besten Szenen abgesucht und diese dann umgeschrieben“, so Malcolm Thrun.