Nachdem die neunten Klassen ein paar Wochen zuvor noch selbst durch die Gedenkstätte Wewelsburg geführt wurden, schlüpften die Schülerinnen und Schüler der 9b und 9d nun Anfang Juni selbst in die Rolle von Stadtführern. Der Rundgang führte von der Schule einmal quer durch die Innenstadt von Haltern und beschäftigte sich mit der Geschichte der Stadt in der Zeit des Nationalsozialismus.
Bevor sie etwas über die Geschichte der Stadt berichten konnten, mussten die Jugendlichen selbst recherchieren und auswählen, welche Punkte wohl interessant für ihre Altersgenossen sein könnten. Dazu wurde im Internet, aber vor allem in Büchern zur Stadtgeschichte gelesen.
Auf dem Weg wurde so einiges entdeckt, was die meisten in der Stadt bisher eher übersehen haben. Neben den Stolpersteinen, die an die ehemaligen jüdischen Bewohner der Stadt erinnern, gibt es z. B. eine Gedenktafel für die Synagoge der Stadt und eine, die an die niederländischen Zwangsarbeiter erinnert.
Unterwegs erfuhren die Klassen von ihren Mitschülern, wer der Namensgeber der benachbarten Realschule ist und wie er überzeugt wurde, nach langer Zeit nach Haltern zu kommen. Die wechselvolle Geschichte des Kardinal-von-Galen-Parks und wer sein Namensgeber ist, war ebenso Thema wie die Zerstörung der Synagoge. Einige Schülerinnen und Schüler hatten sich genauer mit dem jüdischen Leben und einzelnen Familien beschäftigt, während andere die politische Entwicklung in Haltern ab 1933 genauer beleuchteten.
Es war spannend zu erfahren, wie sich vieles von dem, was im Geschichtsbuch zu finden ist, auch in der eigenen Heimat geschehen ist. Daneben haben die Schülerinnen und Schüler auch erfahren, dass es gar nicht so einfach ist, als Stadtführer gegen die Geräuschkulisse der Stadt anzukommen.
Der sicher sehr lohnende Rundgang konnte bei schönen Wetter mit einem leckeren Eis abgeschlossen werden.