Am 24. März jährte sich der Jahrestag der Flugkatastrophe zum zweiten Mal. Die Schul- und Stadtgemeinde gedachte am Freitagmorgen der 16 Schülerinnen und Schüler sowie der zwei Lehrerinnen des Joseph-König-Gymnasiums. In einer würdigen und eindrucksvollen Gedenkstunde sprachen Schulleiter Ulrich Wessel, Bürgermeister Bodo Klimpel sowie Karl Henschel und Pastoralreferent Gregor Coerdt bewegende Worte.
„Wir haben unsere 16 Schülerinnen und Schüler und unsere beiden Kolleginnen nicht vergessen, deshalb stehen wir heute hier.“ (Schulleiter Ulrich Wessel)
„Der Schmerz ist nicht neu, aber es tut immer noch weh, was am 24. März 2015 geschah.“ (Pfarrer Karl Henschel)
„Nur, wenn wir sie vergessen, dann sind sie wirklich tot.“ (Bürgermeister Bodo Klimpel)
Das gemeinsame Erinnern an der Gedenktafel begann um 10.25 Uhr. Etwa 1200 Schülerinnen und Schüler, 100 Kolleginnen und Kollegen sowie einige Hundert Bürger und Angehörige standen dicht gedrängt, schweigend und in Gedanken erstarrt vor der Schule und gedachten der Opfer. Ein Bläserensemble leitete die Gedenkfeier ein.
Vor zwei Jahren um diese Zeit saßen die Schüler und ihre Lehrerinnen im Flugzeug, sie freuten sich nach ihrem Aufenthalt an der spanischen Partnerschule auf zu Hause. Ulrich Wessel beschrieb, was noch heute größten Schmerz verursacht: „Was fröhlich begann, endete in einer Katastrophe.“ In diesem Jahr sei die Situation besonders, sagte Schulleiter Ulrich Wessel im Vorfeld. Die 16 verunglückten Schülerinnen und Schüler hätten in diesem Jahr ihr Abitur gemacht.
Sichtlich bewegt verlas Bürgermeister Bodo Klimpel die Namen der 18 Mitglieder unserer Schulgemeinde, die nicht mehr in unsere Mitte zurückgekehrt sind. Haltern habe sich vorgenommen, die Opfer niemals zu vergessen. „Denn erst, wenn wir das tun, sind sie wirklich tot. Wir aber werden sie alle in unseren Herzen lebendig halten.“
Um 10.41 Uhr – die Zeit des Absturzes – gab es fünf Schweigeminuten. In absoluter Stille gedachten die über 1500 Anwesenden der Getöteten. Lediglich die Totenglocken aller Kirchen der Stadt waren aus der Ferne zu hören.
Zum Ende brachten Eltern, Schüler, Lehrer und Gäste in einer langen Prozession weiße Rosen zur Gedenktafel und stellten Grablichter auf.
Das Joseph-König-Gymnasium, so Schulleiter Ulrich Wessel, sei für immer mit diesem Ereignis verknüpft. „Wir haben sie nicht vergessen und wir werden sie nicht vergessen. Die Erinnerung hat einen festen Platz an unserer Schule.“