„Wir sind alle Afrikaner“ lautet eine populäre These in der Evolutionsbiologie. Im Alfried-Krupp-Schülerlabor der Ruhr-Universität Bochum hatten die Schülerinnen und Schüler des Leistungskurses Biologie der Q1 unter der Leitung von Dr. Markus Walz Gelegenheit, dies ganz praktisch zu überprüfen.
Zwei Wege hatten vor ca. 80 000 Jahren unsere Vorfahren genommen: die Auswanderung über das Horn von Afrika oder die Sinai-Halbinsel. Anhand von kleineren Unterschieden (Mutationen) in der Erbsubstanz kann man dies noch heute unterscheiden. Dazu entnehme man sich einige Mundschleimhautzellen, isoliere die darin befindliche DNA, vervielfältige (amplifiziere) ein ausgewähltes Stück daraus per Polymerasekettenreaktion (PCR), schneide anschließend die DNA mit Enzymen an spezifischen Stellen und trenne dann die entstehenden Stücke auf einem Agarosegel auf: schon kann man auf die Wanderungsbewegungen der eigenen Vorfahren schließen – fasst jedenfalls, denn aus Datenschutzgründen mussten die Proben anonymisiert werden.
Die Schülerinnen und Schüler lernten auf jeden Fall viele gängige Techniken der Molekulargenetik kennen, und, in der Mittagpause, auch die große, aber dennoch sehr volle Mensa. Das Essen kam gut an und so ging es gestärkt zurück an die Laborbank.
Während einer weiteren Pause am Nachmittag ging es noch in einige Hörsäle der Chemie und Physik und unsere erstaunten Augen sahen weniger digitale Medien als bei uns an der Schule, dafür viele vollgeschriebene Kreidetafeln. Zudem erfuhren wir, dass etliche Vorlesungen seit der Coronazeit nicht mehr in Präsenzform, sondern als Aufzeichnung bei YouTube gezeigt werden, angeblich mit gutem Erfolg.
Zurück im Labor erfolgte die Auswertung der Arbeit in Form der Gelelektrophorese. Die Ergebnisse der Arbeiten schwankten von relativ klar erkennbar bis „da muss irgendetwas schief gegangen sein“. Auch eine Erfahrung: manchmal arbeitet man einige Tage und sieht erst danach, ob alles funktioniert hat.