In den ersten Novembertagen war das Fair Mobil zu Gast an unserer Schule. Unsere siebten Klassen nahmen an dem Projekt teil, das Lösungsansätze für eine konstruktive Konfliktkultur bietet. „Es geht darum, wie Schüler Konflikte untereinander bewältigen, wie sie Gewalt vorbeugen oder damit umgehen können. Sie lernen vor allem, wie hilfreich es sein kann, Aufgaben gemeinsam anzugehen und nach Lösungen zu suchen“, sagt Lehrerin Julia Hoffjann, die das Projekt auf schulischer Seite organisiert hat.

Ein Gesprächskreis in der Klasse leitete den Tag ein. Danach durchliefen unsere Schülerinnen und Schüler einen erlebnispädagogischen Zehn-Stationen-Parcours. Spielerisch setzten sie sich mit heiklen Themen wie z. B. Cybermobbing, Datensicherheit, Anonymität und dem fairen Umgang miteinander in der virtuellen Welt auseinander.

Soziale Netzwerke

„Cybermobbing ist ebenfalls ein Thema, das beim Fair  Mobil angesprochen wird“, sagt Julia Hoffjann. „So wer­den die Schüler dafür sensibi­lisiert, was sie von sich öffent­lich preisgeben wollen und was besser nicht.“ So diskutierten die Siebtklässler an der „Litfaßsäule“, welche Angaben sie auf einem Facebook-Profil akzeptabel finden und welche Angaben sie in einem sozialen Netzwerk eher nicht preisgeben würden. „Die Telefonnummer nehmen wir aber raus“, sagte Rieke. Sensible Daten sollten nicht öffentlich gemacht werden.

Teamgeist ist gefragt

Praktische Übungen forderten die geschickte Zusammenarbeit in den einzelnen Teams, wenn es darum ging, ein Mitglied der Gruppe auf einem Brett sicher durch ein Netz von einer Seite zur anderen zu befördern oder beim „Ski-Lauf“ gemeinsam voranzukommen. Auch beim „Künstlertauziehen“ galt es, Grips, Kreativität und Muckis gemeinsam einzusetzen.

Abenteuerlich mutete das Holzgestell an, auf dem sich die Schüler – unterstützt durch ihre Teamkollegen – durch die Halle bewegen sollten. „Aber schnell war klar, dass wir das gemeinsam schaffen würden“, resümierte die Schülerin. „Solange die anderen das Gestell mit Seilen stabilisieren, kann ja nichts passieren.“

„Konfliktskyline“

Eine „Konfliktskyline“ bot den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, Orte an der Schule und rund um das Schulleben zu benennen, die sie mit Bedrohung oder Gefährdung verbinden. Ihre Wertung fand Ausdruck im Posterbild einer Konfliktskyline. Diese Konfliktskyline bot plakativ Gesprächsstoff für eine spätere Auswertung in der Klasse. Probleme an verschiedenen schulischen Orten wurden benannt und gemeinsam nach Lösungen gesucht, etwa im Umgang miteinander in der Klassengruppe auf WhatsApp.

Die Idee dahinter

Mit dem Ziel, Sicherheit zu vermitteln, Unfälle zu vermeiden und Gewalt zu verhindern, wurde das Projekt Fair Mobil als präventiv wirkende Maßnahme entwickelt. Das Fair Mo­bil wird von der Westfälischen Provinzial-Versiche­rung, dem Jugendrotkreuz Westfalen-Lippe, der Schul­psychologischen Beratungs­stelle Münster und dem Ar­beitskreis Soziale Bildung und Beratung in Kooperation angeboten. Es ist seit Jahren ein fester Bestandteil unseres Präventionskonzeptes und wird alljährlich in der siebten Klasse durchgeführt. Das Projekt wird von unserem Förderverein finanziert.

Unterstützt wurden die Mitarbeiter des Fair Mobils durch Schülerinnen und Schüler der Oberstufe, die sich für diese Aufgabe freiwillig gemeldet haben. Wir danken für ihren Einsatz!