Der Konsum von Schweinefleisch steigt auf der ganzen Welt rasant an. Um diese Nachfrage zu decken, ist Massentierhaltung notwendig. Um sich diese genauer anzuschauen, begaben sich die Erdkunde-Leistungskurse der Jahrgangsstufe Q1 von Thorsten Bußieck und Manuel Rest am Dienstag, dem 13. Dezember, auf den Bauernhof von Georg und Marita Bromenne in Lippramsdorf.
Bevor sie die Ställe betreten durften, mussten alle Schülerinnen und Schüler sowie ihre bleitenden Lehrer einen blauen Overall anziehen, der von den Landwirten bereitgehalten wurde, um möglichst keine Infektionen einzuschleppen.
Die Q1-er erkundeten den Bauernhof, auf dem etwa 3400 Schweine und 220 Kälber gehalten werden. „Die Kälber auf dem Hof werden mithilfe einer Milchabrufmaschine mit Milch versorgt“, erklärte Georg Bromenne die Haltung. „Durch einen Chip im Ohr sind die Informationen über den Verbrauch jedes einzelnen Tiers abrufbar. Dadurch kann direkt kontrolliert werden, ob ein Kalb wenig trinkt und dieses dann gegebenenfalls auf Krankheiten untersucht werden muss.“
Der Schwerpunkt des Hofes ist allerdings die Schweinemast. Die Tiere werden mit drei Monaten gekauft und dann vier Monate in dem Betrieb gemästet, bis sie ein Lebendgewicht von etwa 120 kg besitzen. Damit die Schweine dieses Gewicht so schnell erreichen werden sie gut versorgt. Das Futter besteht hauptsächlich aus gemahlenem Getreide aus eigenem Anbau, Brotabfällen, gemahlenen Maiskörnern, Wasser und Maissilage. Der Betrieb Bromenne mischt außerdem noch ein besonderes Gemisch zu dem Futter, um es noch nährstoffreicher zu machen. Es besteht u. a. aus Molke und Schokolade. Dies wird dann alles zusammen gemixt und als Flüssigfutter an die Schweine verteilt, welches 12-mal pro Tag nachgefüllt wird. Durchschnittlich bekommt jedes Schwein 2,2 kg Futter am Tag.
Bromenne führte aus, dass sein Mastbetrieb auf den Einsatz von Medikamenten verzichte, denn die Schweine kommen alle aus einem Betrieb und somit ist die Wahrscheinlichkeit mit Krankheitserregern infiziert zu sein sehr gering. „Falls jedoch trotzdem ein Schwein krank sein sollte, so kümmert sich ein Tierarzt mit den passenden Medikamenten um dieses“, ergänzte der Landwirt. Beim Gang durch den riesigen Schweinestall zeigten die meisten Jugendlichen wenig Berührungsängste.
Bei 3400 Schweinen fällt eine große Menge Gülle an. Diese wird regelmäßig durchgemischt, damit der Dünger eine gleichmäßige homogene Masse wird, die auf den Feldern mit sogenannten Schleppschläuchen verteilt wird. Dies geschieht möglichst bodennah, um die Umweltbelastung so gering wie möglich zu halten.
Auf dem Bauernhof gibt es zudem noch Maschinen, die für die landwirtschaftliche Nutzung der Äcker von Bedeutung sind, wo Weizen, Roggen und Spinat angebaut werden. Der Traktor, der rund 150.000 Euro gekostet hat, wird mithilfe von GPS gesteuert. Somit muss der Fahrer nur als Kontrollperson hinter dem Steuer sitzen.
„Hier wird also intensive Landwirtschaft betrieben“, resümierte eine Schülerin zutreffend, denn ein Hof mit Massentierhaltung von Schweinen und Rindern wäre sonst nicht allein von einer Familie zu bewirtschaften.
Die Exkursion zum landwirtschaftlichen Betrieb Bromenne fand im Rahmen des Unterrichtsthemas „Markt- und exportorientiertes Agrobusiness als zukunftsfähiger Lösungsansatz?“ statt.