Mit Bildern von realen Unfällen, Berichten von Unfallopfern und Erfahrungsschilderungen von Polizei, Feuerwehr, Notärzten und Notfallseelsorgern wurden am Mittwoch Schülerinnen und Schülern der weiterführenden Schulen vermittelt, dass eine Sekunde der Unaufmerksamkeit, des Leichtsinns oder der Selbstüberschätzung das Leben für immer verändern – oder beenden – kann.

Unter der Leitung von Polizeihauptkommissarin Ute Honvehlmann von der Direktion Verkehr Verkehrsunfallprävention/Opferschutz war die Polizei zu Gast in der Aula des Schulzentrums.

Die Jugendlichen erlebten im „Crash Kurs NRW“ die Brutalität von Unfällen. Hierzu sahen sie Bilder von Fahrzeugwracks, Videos von Unfallstellen, aber vor allem hörten sie persönliche Berichte, die bewusst unter die Haut gehen. Ziel der Veranstaltung ist es, Zehntklässler dafür zu sensibilisieren, vorsichtig und verantwortungsvoll am Straßenverkehr teilzunehmen. Viele Schülerinnen und Schüler waren sprachlos, nachdem die Vertreter der Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste und ein Notfallseelsorger ihre Erlebnisse geschildert hatten.

Für alle, die die Veranstaltung verlassen wollten, standen Seelsorger und unsere Schulsozialarbeiterin Sandra Ricken bereit. Einige der Schülerinnen und Schüler machten auch von der Möglichkeit Gebrauch, in Absprache mit ihren Eltern nicht an der Veranstaltung teilzunehmen.

Zerplatze Lebensträume

Weniger junge Verkehrsopfer sind der Erfolg, auf den das Projekt „Crash Kurs NRW“ abzielt – seit neun Jahren auch an Halterner Schulen. Junge Menschen haben viele Träume: einen guten Job finden, eine Familie gründen, ein schönes Haus erwerben… „Wir möchten euch verdeutlichen, dass innerhalb weniger Sekunden alle Lebensträume wie ein Luftballon zerplatzen können“, richtete sich eine Polizistin von der Kreispolizeibehörde Recklinghausen zu Beginn an die Schülerschaft.

Wertvolles Leben

„Das Leben ist viel zu wertvoll, als dass man es durch eine risikoreiche Fahrweise aufs Spiel setzen sollte“, appellierte Polizeihauptkommissarin Ute Honvehlmann. Überhöhte Geschwindigkeit, das Nichtanlegen des Sicherheitsgurtes sowie der Konsum von Alkohol und Drogen seien in über 50 Prozent aller Fälle die Ursache, warum Menschen im Straßenverkehr zu Tode kommen oder schwer verletzt werden.

Am Ende der Veranstaltung wird das Lied „Geboren, um zu leben“ vorgespielt. „Vielleicht deutet ihr den Liedtext nun anders als zuvor“, erläuterte Honvehlmann und verabschiedete die Jugendlichen mit den Worten: „Ihr tragt die Verantwortung, ihr habt nur das eine Leben!“

Statistik

Obwohl es im vergangenen Jahr einen Rückgang von 12 Prozent bei der Zahl der Schwerverletzten gab, nahm die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle in NRW um 4,5 Prozent zu: Insgesamt ereigneten sich rund 640000 Verkehrsunfälle auf nordrhein-westfälischen Straßen im Jahr 2023. Etwa jeder fünfte davon wird durch junge Fahrer verursacht.

„Um im Straßenverkehr unterwegs zu sein, muss jeder Verantwortung übernehmen – für sich und auch für andere Verkehrsteilnehmende. Da dies nicht früh genug gelernt werden kann, richten wir uns mit dem Crash Kurs an Schülerinnen und Schüler ab der 10. Schulklasse. In dieser Veranstaltungsreihe werden den jungen Menschen die dramatischen Folgen von Übermut und Leichtsinn offenbart“, sagt Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen.