Der 9. November 1989 ging in die Geschichtsbücher ein: Nach 28 Jahren öffnete sich der Eiserne Vorhang. Diese Nacht, in der die Mauer fiel, liegt nun 30 Jahre zurück. Um unseren Schülerinnen und Schülern der Oberstufe dieses Ereignis nahe zu bringen, lud die Fachschaft Geschichte in Kooperation mit der Stadtbücherei Haltern und der VHS am 6. November Dr. Renatus Deckert zu einem Vortrag ein.
Deckert, der 1977 in Dresden geboren wurde und dort aufwuchs, gestand seinen Zuhörern, den Mauerfall verschlafen zu haben. Erst am Folgetag habe der damals Zwölfjährige in der Schule davon erfahren. Da er dieses bedeutende Ereignis der deutschen Geschichte nicht aktiv miterleben konnte, entwickelte er die Idee für sein Buch, das Wahrnehmungen und Erlebnisse von insgesamt 25 deutschen Schriftstellern aus BRD und DDR im Umfeld des 9. November 1989 umfasst. Es trägt den Titel ,,Die Nacht in der die Mauer fiel“. Aus diesem Buch las Deckert einen Text vor.
Darüber hinaus berichtete er den Zuhörern von seinen persönlichen Kindheitserinnerungen als Sohn eines Pfarrers im sozialistischen System sowie den politischen und gesellschaftlichen Veränderungen im Herbst 1989. Zudem schilderte er seine Eindrücke von den ersten Reisen nach Westdeutschland. Dabei habe ihn besonders eine mühlradgroße Pizza erstaunt und begeistert – so etwas hatte es in der DDR nicht gegeben.
Im Anschluss an den Vortrag Deckerts erhielten die Schülerinnen und Schüler die Möglichkeit, Fragen zum Leben in der DDR zu stellen. Dadurch erhielten sie noch weitere Einblicke in die Alltags- und Kulturgeschichte – beispielsweise in den Schulalltag oder wie die Bürger die Überwachung durch das Ministerium für Staatssicherheit wahrnahmen.