„Drohende blaue Augen, rotblondes Haar und große Körper“ – so beschreibt der römische Autor Tacitus die Germanen in seiner um 100 n. Chr. verfassten Schrift „Germania“. Dass das Bild, welches die Römer von den Germanen zeichnen, nicht immer mit den archäologischen Funden aus dieser Zeit übereinstimmt, haben die Geschichtskurse der EF im LWL Römermuseum in Haltern genauer untersuchen können.
Seit der Einführung der neuen Kerncurricula wird die Beziehung zwischen Römern und Germanen unter dem Aspekt der „Selbst- und Fremdwahrnehmung“ verpflichtend in der EF behandelt. Die Schülerinnen und Schüler unserer EF-Kurse Geschichte haben im LWL-Römermuseum Originalfunde und Textquellen zu verschiedensten Bereichen unter die Lupe genommen. Unterstützt wurden sie dabei von einer museumspädagogischen Fachkraft.
So zeigte sich Germanien „mit seinen unschönen Landschaften, seinem rauen Klima und trostlosen Äußeren“, wie Tacitus berichtet, den Schülerinnen und Schülern im Römermuseum von einer anderen Seite: hier standen interessante Funde und Informationen zu den römischen Lagern in Germanien, zu Begräbnisritualen, Medizin und Nahrung im Mittelpunkt. Was genau uns die Quellen über die römische Wahrnehmung der Germanen und ihre Kontakte untereinander erzählen können, erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler in Kleingruppen und stellten ihre Ergebnisse dann in Kurzpräsentationen vor.
Das Modul „Fremdsein in der Geschichte“ gehört zum festen Angebot des Römermuseums. Es wurde im vergangenen Schuljahr in Zusammenarbeit mit unserer Schule entwickelt und steht auch anderen interessierten Schülergruppen zur Verfügung.