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Der Medienexperte des Bistums Paderborn Hans-Bodo Markus (2. v. l.) wurde begrüßt von der Schulsozialarbeiterin Sandra Ricken (l.), dem Schulleiter der Alexander-Lebenstein-Realschule (3. v. l.) und der stellvertretenden Schulleiterin des Joseph-König-Gymnasiums Susanne Baldauf (r.). (RN-Foto Wolter)

Der Medienexperten Hans-Bodo Markus hielt vor Eltern und Schülerschaft einen Vortrag zum beliebten Nachrichtendienst WhatsApp.

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Halterner Zeitung, 28.10.2014, von Jürgen Wolter
Verantwortung statt Verbote

Vortrag über die Vor- und Nachteile des Nachrichtendienstes „WhatsApp“

„Verbote nutzen nichts, es kommt darauf an, den verantwortungsvollen Umgang mit sozialen Online-Netzwerken zu erlernen.“ Diesen Rat gab Hans-Bodo Mar­kus den Eltern in der Aula des Schulzentrums. Der Medienexperte des Bistums Paderborn beschäftigte sich in einem Vortrag mit Chancen und Risi­ken von „WhatsApp“.

In den Vormittagsstunden er­läuterte Markus den Schülern der Jahrgangsstufen sechs bis neun des Gymnasiums und der Realschule den richtigen Umgang mit dem Nachrich­tendienst WhatsApp, am Abend erhielten die Eltern er­gänzende Informationen.

„Wenn sich früher zwei Schüler gestritten haben, dann waren daran zwei betei­ligt, wenn heute Beleidigun­gen über WhatsApp oder Facebook verbreitet werden, ist das schnell eine Angele­genheit der ganzen Schule“, weiß Frank Cremer, Schullei­ter der Alexander-Lebenstein-Realschule, der gemein­sam mit der stellvertretenden Schulleiterin des Joseph-König-Gymnasiums Susanne Baldauf die Besucher in der Aula begrüßte. Schulsozialarbeiterin Sandra Ricken hatte den von der Stadt Haltern finanzierten Vortrag von Hans-Bodo Markus vorbereitet.

In Echtzeit kommunizieren

„WhatsApp“ ist der am weites­ten verbreitete Online-Nachrichtendienst. Er bietet den Vorteil der Kommunikation in Echtzeit, nicht nur Nachrich­ten, sondern auch Daten, Fo­tos und Videos können unbe­grenzt und nahezu kostenfrei verschickt werden. „Die Gruppen sind überschaubar, es gibt eine Dialogfunktion, WhatsApp ist nicht komplett öffentlich wie Facebook, wo man mühsam Einstellungen verändern muss, wenn man nicht möchte, dass jeder­mann Zugang zu den selbst verfassten Nachrichten hat“, nennt Hans-Bodo Markus ei­nen der Vorteile.

Aber WhatsApp hat rigide Nutzungsbedingungen. „Wer es installiert, muss zustim­men, dass alle Daten von WhatsApp gelesen und auf Servern in den USA gespei­chert werden. Und das sind nicht nur die verschickten Nachrichten und Anhänge“, so Hans-Bodo Markus. „WhatsApp speichert auch al­le Kontakte aus den Telefon­büchern der Nutzer, auch die­jenigen, die den Messenger gar nicht nutzen.“ Zwar siche­re der Konzern zu, diese nicht zu verwenden und auch wie­der zu löschen, kontrollierbar sei das aber nicht. „Wir kom­men als Nutzer nicht dahin­ter“, sagte Markus. Und: „An der im Internet verbreiteten Firmenadresse in den USA findet sich lediglich ein Sushi-Restaurant.“ Außerdem führe WhatsApp zu einem Kontrolldruck in den Nutzer­gruppen, „weil es anzeigt, ob jemand meine Nachricht ge­lesen hat und wann er zuletzt online war.“ Auch auf die Ge­fahren des Cybermobbings wies der Medienexperte des Bistums Paderborn hin. Er rät dazu, keine persönlichen De­tails zu veröffentlichen, keine Kontakte von Unbekannten zu akzeptieren und Peinlichkeiten zu vermeiden.

Sicherere Alternativen

Eltern und Schule sollten die Schüler ermuntern, über Pro­bleme zu reden, alles anzu­sprechen, was ihnen „komisch vorkommt“. Durch persönliche Einstellungen im Programm kann jeder die Gefahren durch WhatsApp verringern. Hans-Bodo Markus nannte außerdem Alternativen: „Wechat, BlackBerry, KiK-Messenger, Telegram-Messenger und Threema sind sicherer als WhatsApp, sie ha­ben nur einen Nachteil: Dort ist fast keiner“.