Auf den höchsten Bergen der Welt
Helga Hengge hat als erste deutsche Frau die sieben höchsten Berge der Welt bestiegen. Gestern hielt die 49-Jährige einen Vortrag über ihr Abenteuer „Seven Summits“ für alle Zehntklässler der weiterführenden Halterner Schulen in der Aula des Schulzentrums. Über 350 Schüler hörten gespannt zu.
Halterner Zeitung, 04.06.2016, von Daniel Winkelkotte
Helga Hengge hat Herausforderungen gemeistert, die unterschiedlicher nicht sein könnten. In ihrem packenden Erlebnisbericht nahm sie die Besucher mit auf sieben spannende Expeditionen zu den höchsten Gipfeln der Kontinente von der tiefen Stille der Antarktis in die Steinzeit nach Papua Neuguinea, durch Regenwälder, steile Nordwände und gewaltige Schneestürme, bis hinauf in die luftigen Höhen steiler Gipfelgrate.
Begleitet von spektakulären Bildern erzählte sie von großen Herausforderungen und kleinen Schritten, physischen und emotionalen Grenzgängen und vom Mut, aus der Landkarte hinauszuwandern.
Der Vortrag, organisiert von „Haltern Aktiv“, fesselte Lehrer und Schüler gleichermaßen. „Jeder noch so kleine Schritt bringt einen außer Atem, es ist, als müsse man nach einem Marathonlauf durch einen Strohhalm atmen“, erklärte die Referentin den schwierigen, oft steinigen Weg zum Gipfel der Berge, wie beispielsweise zum Mount Everest in 8848 Metern Höhe. „Die Seven Summits haben mich in die fernsten Regionen der Erde geführt zu fremden Menschen, Kulturen und Göttern in unendliche Gletscherwüsten und tiefste Einsamkeiten.“
Kopfweh und Atemnot
Mit einem internationalen Team aus Japanern, Neuseeländern, einem Tasmanen und Australiern hat sie sich ihren Lebenstraum erfüllt – eine Herausforderung, an die sich die Münchenerin strahlend zurückerinnert. Auch die Qualen, die man erleidet, wie Kopfschmerzen und Atemnot, waren ein Thema, welches Hengge in ihrem Vortrag hervorhob. Am 29. Mai 1999 war es soweit: Helga Hengge erklomm nachts mit drei, vier Kilogramm schweren Sauerstoffmasken in voller Daunenmontur den höchsten Berg der Welt. Gestern erntete sie großen Applaus von den Schülern für die Erfüllung ihres Lebenstraums.