Wird das Joseph-König-Gymnasium am Austausch mit der spanischen Partnerschule festhalten? „Diese Frage erschien mir am Tag nach der Flugzeugkatastrophe mehr als unangemessen. Umso entschiedener fällt die Antwort jetzt aus. Ja, wir fahren wieder nach Spanien“, erklärt Ulrich Wessel, Leiter des Gymnasiums.
Halterner Zeitung, 13.02.2016
Der dramatische Flugzeugabsturz habe enge Bande zwischen den beiden Schulen geknüpft.
„Dieses Band jetzt zu durchtrennen, wäre das falsche Signal.“
So fliegen am 8. März 23 Schülerinnen und Schüler in Begleitung von zwei Lehrern mit Eurowings nach Spanien. Drei Tage wird auch Ulrich Wessel an der Seite der Schüler und Kollegen sein. Um zu große Parallelen zu vermeiden, buchte die Schule andere Flugzeiten und landet am 15. März statt in Düsseldorf dann in Köln/Bonn. „Wir haben in den drei Spanischkursen der Jahrgangsstufe 10 das Interesse abgefragt, wieder wollen mehr Schüler dabei sein als möglich ist.“
Vereint im Gedenken
Geplant sind unter anderem Begegnungen mit dem Bürgermeister von Llinars del Vallès, Marti Pujol Kasals, sowie Ausflüge und auch das Gedenken wird eine Rolle spielen. In dem spanischen Ort wurden wenige Wochen nach dem Absturz 18 japanische Zierkirschen zur Erinnerung an die Freunde aus Haltern gepflanzt. „Wir bleiben vereint in dem Gedenken an das Unglück“, hatten sich die beiden Schulleiter im April 2015 versprochen. Ulrich Wessel macht deutlich: „In Spanien haben unsere Schüler und Kolleginnen die letzten glücklichen Momente ihres Lebens verbracht.“
Fahrt zur Absturzstelle
Über diesen Austausch hinaus bietet Ulrich Wessel den Schülerinnen und Schülern der ehemaligen Jahrgangsstufe 10 eine Gedenkfahrt nach Le Vernet zur Unglücksstelle an. „Sie haben beste Freunde verloren, wir als Schule möchten beim Begreifen und Verarbeiten helfen und ihnen die Gelegenheit geben, sich noch einmal auf andere Weise zu verabschieden“, erklärt dazu Schulleiter Wessel.
Vorgesehen sind nach 15-stündiger Busfahrt zwei Wanderungen, u. a. auch zum Friedhof und zur Gedenkstätte nahe des Absturzortes. 30 Schüler haben sich bis jetzt für die Fahrt angemeldet. Diese ist dank Spenden von Unternehmen möglich. „In der Jahrgangsstufe herrscht nach wie vor Betroffenheit. Die Fahrt nach Frankreich ist vielen Jugendlichen deshalb ein Herzensanliegen.“