Barbarisch, sittenlos und wild…
…so beschreibt Tacitus „die Germanen“. Jedem römischen Legionär, der zum Dienst nach Haltern abkommandiert wurde, musste ein kalter Schauer über den Rücken gelaufen sein. Doch waren „die Germanen“ wirklich so unzivilisiert – oder hatte die Römer einfach nur Angst vor den Fremden, ihnen nicht vertrauten Menschen, die rechts des Rheins lebten?
Um diese Frage zu beantworten, fand der Unterricht des EF-Geschichtskurses von Herrn Denecke nicht wie gewohnt in der Schule, sondern im LWL-Römermuseum in Haltern statt. Die Schülerinnen und Schüler hatten sich bereits im Unterricht mit dem Thema „Erfahrungen mit Fremdsein“ beschäftigt und waren der Frage nachgegangen, wie die Römer bzw. römische Autoren die Germanen darstellten.
Im Museum bekamen sie nun die Möglichkeit, ihr erworbenes Wissen mit Hilfe der archäologischen Funde konkret zu überprüfen. Bereits auf dem Weg zum Museum wandelten die Schülerinnen und Schüler auf den ehemaligen Pfaden der Römer und machten einigen markanten Punkte Halt, um beispielsweise den ehemaligen Verlauf der Lippe und dessen infrastrukturelle Bedeutung für die Römer zu beleuchten.
Im Vorfeld hatte die Fachschaft Geschichte in Kooperation mit dem LWL ein speziell auf den Kernlehrplan ausgelegtes Modul konzipiert, um den Schülerinnen und Schülern der Einführungsphase einen alternativen Zugang zum Thema „Fremdsein in historischer Perspektive“ zu ermöglichen.