Wer kennt es nicht: zu Stoßzeiten wird es mitunter eng für Schülerinnen und Schüler, die auf den Schulbus angewiesen sind. Dies war schon vor der Corona-Pandemie so, kann jedoch in Zeiten des allgemeinen Abstandhaltens schnell zum Problem werden. Aus diesem Grund nutzen – so zumindest ein erster Eindruck aus den ersten zwei Monaten dieses Schuljahres – noch mehr Schülerinnen und Schüler das Fahrrad als in den Jahren zuvor. In einer fünften Klasse betrug der Anteil an Radfahrern bei einer Stichprobe Anfang Oktober beeindruckende 95,8 Prozent. 23 von 24 Kindern fuhren an diesem Tag mit dem Rad zur Schule.
Umso wichtiger ist es daher, Schülerinnen und Schüler auch in Zeiten von Corona für die verkehrssichere Fahrräder, sowie das Tragen eines Fahrradhelms und gut sichtbarer Kleidung, insbesondere in der dunklen Jahreszeit, zu sensibilisieren. Am Joseph-König-Gymnasium gibt es zu diesen Themen seit mehreren Jahren verschiedene Aktionen im Bereich der Verkehrserziehung in der Sekundarstufe I und II.
Am 7. Oktober fand für alle Sextaner unter strenger Beachtung der Corona-Hygieneregeln ein Vortrag der Polizei in der Aula statt. Polizeihauptkommissar Thomas Schwenken von der Abteilung Verkehrsunfallprävention des Polizeipräsidiums Recklinghausen erläuterte zunächst anhand einiger Verkehrsunfälle aus dem letzten Jahr im Halterner Stadtgebiet besondere Unfallschwerpunkte, die die Kinder bei ihrem Weg von und zur Schule besonders beachten sollten. Im Anschluss schilderte er mit eindrucksvollen Bildern, in welcher Weise Radfahrer an diesen Stellen in Verkehrsunfällen verwickelt und unter welchen Bedingungen die Unfallfolgen für die beteiligten Zweiradfahrer besonders schwerwiegend waren. In einem Fall verstarb 2019 sogar eine 62-jährige Radfahrerin aus Voerde, die auf ihrem Pedelec mit einem LKW kollidierte. „Hätte sie einen Fahrradhelm getragen, wäre sie vermutlich jetzt noch am Leben“, so berichtete Schwenken.
Ein Fahrradhelm kann in vielen Fällen also Leben retten. Dafür muss er jedoch auch korrekt getragen werden. Wann ein Helm noch brauchbar ist, wie er beschaffen sein muss und wie man ihn richtig trägt – dies erfuhren die Fünftklässler in dem Vortrag eindrucksvoll. Im Anschluss an den Vortrag wurden auch Fragen der Zehn- und Elfjährigen beantwortet und einige grundsätzliche Verkehrsregeln wiederholt.
Um sicherzugehen, dass diese Informationsveranstaltung auch langfristig eine Wirkung zeigt, unterstützt der Förderverein unserer Schule auch in diesem Schuljahr mit monatlich 50 € die Aktion „Fahrradhelmträger-Klasse des Monats“. Hierbei wird an verschiedenen Tagen stichprobenartig jeweils prozentual ermittelt, in welcher fünften und sechsten Klasse der Anteil der Helmträger unter den Fahrradfahrern am höchsten ist. Diese Klasse erhält eine Urkunde, sowie einen Zuschuss von 50 € für die Klassenkasse. Sollten, wie zum Beispiel im September, mehrere Siegerklassen pro Monat ermittelt werden, wird der Geldpreis entsprechend geteilt.
Weitere Verkehrspräventionsprojekte
Aber nicht nur ein Fahrradhelm rettet Leben, auch ein verkehrstüchtiges Fahrrad ist für eine sichere Teilnahme am Straßenverkehr unverzichtbar. Hierzu ist es seit langer Zeit Tradition, dass die Polizei zu Beginn der dunklen Jahreszeit eine unangekündigte stichprobenartige Kontrolle der Fahrräder auf dem Schulhof durchführt. Auch in diesem Jahr wird versucht die Kontrolle trotz der aktuellen Lage und unter Einhaltung der Schutzmaßnahmen durchzuführen, denn die Fahrsicherheit der Schülerinnen und Schüler soll natürlich nach wie vor gewährleistet sein.
Abgesagt für dieses Schuljahr ist hingegen die Verkehrsunfallspräventionsveranstaltung „Crash Kurs NRW“, die sich an Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 richtet. Wir hoffen, dass diese Veranstaltung zu gegebener Zeit nachgeholt werden kann. In der Zwischenzeit setzen wir auf das in der Vergangenheit stets vorbildliche Verkehrsverhalten unserer Schülerinnen und Schüler und die in großen Teilen einwandfreie Ausstattung der Fahrräder. Wir wünschen allzeit gute Fahrt.