Kurz vor Weihnachten besuchte der Biologie-LK (Q1) unter Leitung ihres Lehrers Dr. Markus Walz das Alfried-Krupp-Schülerlabor der Ruhr-Universität in Bochum. Nachdem im Unterricht die Molekulargenetik theoretisch erarbeitet wurde, sollte nun auch der praktische Teil folgen.
Auf den Spuren unserer Vorfahren – oder: „Bestimmung der mitochondrialen Haplogruppe aus Mundschleimhautzellen“
Worum ging es? Wir, die wir heute in Europa leben, stammen von Vorfahren ab, die in Afrika lebten. Einige wanderten über das Horn von Afrika und andere über die Siani-Halbinsel nach Europa. Da sich diese Gruppen genetisch (in den so genannten Haplogruppen) etwas unterscheiden und sich diese Unterschiede bis heute erhalten haben, kann man also mit geeigneten Analysen bestimmen, von welchen dieser Vorfahren man abstammt.
Dazu untersuchte der Biologie-LK DNA-Material aus den Mitochondrien. Probematerial wurde aus der Mundschleimhaut der Schülerinnen und Schüler gesammelt. Aus einigen wenigen Zellen wurde mithilfe der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) DNA vervielfältigt. Durch geeignete Startmoleküle für die Vervielfältigung wurde nach den Unterschieden der Vorfahrengruppen gesucht. Nach der PCR wurde die DNA noch mit Enzymen restringiert (zerschnitten) und die entstandenen Stücke anschließend durch eine DNA-Gelelektrophorese der Größe nach sortiert, gefärbt und fotografiert.
So konnten die jungen Nachwuchsbiologen am Ende nicht nur erkennen, ob sie molekulargenetisch ordentlich gearbeitet hatten, sondern auch, welchen Weg ihre Vorfahren genommen hatten. Eine Schülerin resümierte: „Wir sind alle Flüchtlinge – auch wenn die Flucht schon etwas länger her ist.“