Christoph Etterich hielt einen Vortrag über die Raubfische. Dabei erklärte er interessante Fakten über Unfälle mit Menschen, Population und Bedrohung durch Meeresverschmutzung.
Am 15. Mai wurde auf dem Schulgelände des Joseph-König-Gymnasiums ein Hai gesichtet. Bedauerlicherweise (es gibt ja gar nicht mehr so viele Haie) oder glücklicherweise (gefährlich sah er schon aus) war es kein lebendes Exemplar, sondern nur ein großes Modell eines Haies. Getragen wurde es von Christoph Etterich, Schulreferent vom Shark Project Germany e.V. Er hatte Kontakt mit dem Gymnasium aufgenommen, um seine Organisation vorzustellen und vor allem, um die Schülerinnen und Schüler über Haie zu informieren und auf die Bedrohung dieser Tiere hinzuweisen. Alle siebten Klassen versammelten sich in der Aula und hörten einen interessanten Vortrag, in dem sie vieles über Haie erfuhren, sehr anschaulich durch das Modell, aber auch durch Berichte von eigenen Tauchgängen Etterichs.
Zu den überraschenden Informationen gehörte die kleine Zahl von Unfällen, bei denen Menschen von Haien angegriffen werden. Während durch Haie pro Jahr durchschnittlich acht Personen sterben, sind es bei Zwischenfällen mit Flusspferden schon 100 Tote und durch Insekten sterben jedes Jahr sogar über eine Millionen Menschen. Überraschend war auch der Ort, an dem der größte Weiße Hai gefangen wurde: während die Schüler hier auf Afrika und Australien tippten, wurde er im Mittelmeer bei Malta gefangen und die Schüler konnten die erstaunliche Länge von über sechs Metern durch eine Menschenkette verdeutlichen.
Etterich berichtete zudem über die Bedrohung der Haie durch den Fischfang. Jedes Jahr töten Menschen zwischen 100 und 150 Millionen Haie als Opfer gezielter Jagd oder als Beifang an Langleinen oder in Netzen. Bei der besonders schlimmen Form des Fischens werden gefangenen Haien die Flossen abgeschnitten und dann, oft noch lebend, zurück ins Meer geworfen, wo sie dann qualvoll verenden. Das zeigte den Schülerinnen und Schülern, wie gefährlich der Mensch für den Hai ist – viel mehr als umgekehrt.
Ohne Haie stirbt das Meer
Den Siebtklässlern wurde sehr anschaulich die Tatsache nahegebracht: „Ohne Haie – den Endkonsumenten der Nahrungskette – stirbt das Meer. Dies ist das weltweit größte Ökosystem. Und wenn das Meer stirbt, stirbt auch der Mensch. Schon heute gibt es in vielen Meeresgebieten ökologisch tote beziehungsweise veränderte Gebiete, weil dort die Haie abgefischt wurden.“ Abschließend machte Etterich auch auf die Verschmutzung der Meere durch Plastik aufmerksam, das in Form von Mikropartikeln über die Nahrungskette bis zu den Haien vordringt.
Insgesamt zeigte die zweistündige Veranstaltung, dass Haie besondere Tiere sind, die von den Menschen eigentlich viel mehr geschützt werden sollten, anstatt sie so stark zu jagen und zu dezimieren.
Für die Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums war der Vortrag sehr informativ, zumal die Haie im Unterricht nicht so intensiv behandelt werden und die Schule auch kein so tolles Modell eines Haies hat.